Der Lebenskunst großer Frauen begegnen

Ein wunderbarer Themenabend vor knapp 20 interessierten LandFrauen, gestaltet und referiert von Gloria Dück, Pfarrerin, Referat Erwachsenenbildung – Frauenarbeit im Landeskirchenamt Kassel.
Teresa von Avila, mittelalterliche Kirchenfrau, geboren 1515 in Spanien, war Karmeliterin und Mystikerin. Mit Johannes von Kreuz gründete sie ein Kloster. Mit besonderer Schläue und Zähigkeit boxte sie im damals frauenfeindlichen Spanien vieles durch. Auf geistiger Ebene war sie ihrer Zeit weit voraus und sie hatte die Durchhaltekraft, die nur Frauen zu Eigen ist.
1614 wurde sie selig gesprochen, 1617 zur Schutzpatronin von Spanien ernannt und 1622 heiliggesprochen.
Romy Schneider, Schauspielerin, geboren 1938 in Wien.
Mit 15 Jahren Einstieg in die Schauspielerei an der Seite ihrer Mutter, Magda Schneider. Die  Filme der Sissy-Trilogie (1955-1957) machten sie dann über Nacht zur Diva.
Den anspruchsvollen Film, mit neuem Start zur anderen Schauspielerei suchte und fand sie ab 1958 in Frankreich und den USA. Sie begegnete Visconti, der sie einfach genial fand. Insgesamt dreht sie 60 Filme und erhielt 2 Filmpreise.
Ihr Privatleben war dagegen überhaupt nicht so prickelnd:
„Ich kann nichts im Leben, aber alles auf der Leinwand“ sprach sie einmal aus. Am 28. Mai 1982 verstarb sie in Paris. „Herzversagen“ stand im Totenschein, welches später zum Teil als „Tod am gebrochenen Herzen“ ausgelegt wurde.
Astrid Lindgren, Schriftstellerin.  1907 geboren in Schweden. Als Volontärin beginnt sie 1923 bei einer kleinen Ortszeitung – Schreiben lag ihr, danach erhält sie eine Ausbildung als Sekretärin. Ihr bekanntestes Werk: „Pippi Langstrumpf“ wurde in Büchern, Filmen und Fernsehserien veröffentlicht. Der Name wurde übrigens von ihrer damals zehnjährigen Tochter Karin erfunden, die das Manuskript dazu zum Geburtstag erhielt.
Astrid Lindgren stand nicht gern im Mittelpunkt, 1999 wurde sie zur Schwedin des Jahres gewählt, Mit einer Gesamtauflage von über 145 Millionen Büchern gehört sie zu den bekanntesten Kinderbuchautoren der Welt.
Am 28.1.2002 verstarb sie mit 95 Jahren in Stockholm.
Dorothee Sölle, deutsche evangelische Theologin und Dichterin wurde 1929 in Köln geboren. Sie war frühreif, bei  3 Brüdern packte sie alsbald ihre Puppen weg und durfte sich daraufhin an allen Diskussionen beteiligen.
Studium der Philosophie und Theologie. Eine Anerkennung im Universitätsbetrieb blieb ihr weitgehend versagt. Als theologische Schriftstellerin und Rednerin mit besonderem Augenmerk für feministische und politische Theologie, der Befreiung und für Mystik war sie weltweit bekannt und umstritten. Ihre große Vorliebe: Originelle Menschen und „nicht alles mit sich machen lassen“.
Sie verstarb 2003 in Göppingen.
Edith Piaf, der kleine Spatz von Paris (Größe 1,47 m), geboren 1915 in Paris. Ihr Vater wollte sie als Akrobatin ausbilden, dazu war sie zu schwach. Sie lebte dann auf der Straße, versuchte sich als Straßensängerin für Abendessen und Nachtquartier. Mit 15 Jahren wurde sie entdeckt, mit 20 gab es die erste Schallplattenaufnahme mit ihrer einmaligen Stimme. Bühnenauftritte in Europa und unzählige Schallplattenaufnahmen folgten. Im privaten Bereich Drogen, Scheidung, Alkohol.
Ihr bekanntestes Lied: „Nein, ich bereue nichts“ (1960).
Sie verstarb im Oktober 1963, wurde beigesetzt in Paris, ihr Grab gilt dort als das Meistbesuche.

Alle Frauen, denen wir hier begegneten hatten etwas gemeinsam: „Ich bereue nichts, ich würde alles wieder tun!“
Zu jeder Einzelnen hörten wir am Schluss ihrer Vorstellung und zur Abrundung ein typisches Musikstück – von mittelalterlichen Klängen bis „Non, je ne regrette rien“.

Wir LandFrauen schauen halt gerne mal über den Tellerrand hinaus.